Mittwoch, 27. August 2025
Kalamazoo
Der Name der Stadt leitet sich vom nahegelegenen Kalamazoo River ab, der in den Lake Michigan mündet. Bis heute ist ungeklärt, woher der Fluss selbst seinen Namen hat; es wird jedoch vermutet, dass er sich aus der Sprache der Potawatomi oder Ottawa ableitet, welche die Region vor den europäischen Siedlern bewohnten. Der größte Teil der Stadt liegt am südwestlichen Flussufer in einer Schleife, ein kleiner Teil (ca. 7,3 km²) am gegenüberliegenden Ufer. Nach Angaben des US-Zensusbüros hat die Stadt eine Grundfläche von 65,03 km².
Die Merkwürdigkeit dieses Namens, zumal für angloamerikanische Ohren, hat dazu beigetragen, dass er in der amerikanischen Volkskultur im übertragenen Sinn Ausdruck für exotische Orte oder Plätze geworden ist. Die in den USA allgemein gebräuchliche Redewendung „from Timbuktu to Kalamazoo“ entspricht im Deutschen sinngemäß etwa: „von Weiß-der-Kuckuck nach Hab-ich-vergessen“. Viele Musikstücke nehmen auch deshalb scheinbar Bezug auf den Namen der Stadt, die Texte meinen in Wirklichkeit aber ein „Irgendwo“, wie direkt in „I’ve Been Everywhere“ von Geoff Mack.
Ebenfalls ist ein Gitarrenmodell der Firma Gibson Guitar Corporation nach der Stadt benannt worden, in der das heutige Unternehmen seinen Ursprung hat. Im Song „Down on the corner“ von Creedence Clearwater Revival wird ebenfalls auf die Stadt Bezug genommen.
Wir besuchen eine Station der "OutFront", einem Treffpunkt für queere Menschen in Kalamazoo. Wir erfahren vom Leiter des Zentrums seine persönliche Geschichte von Unterdrückung, Selbstverleumdung, Orientierungslosigkeit, Verbannung aus der Familie und allen Schwierigkeiten, denen Schwule in den USA ausgesetzt sind. Ausgehend davon erfahren wir von der Arbeit des Zentrums als sicherer Treffpunkt und Möglichkeit des Austausches. Auch die Akzeptanz in der Nachbarschaft sei gut, sagt Michael Cleggs. Auch wenn man seit dem Regierungswechsel einen Stimmungsumschwung bemerken kann, vor allem im Bezug auf staatliche Geldgeber.
In der First Congregational Church, unsserer nächsten Station, erfahren wir von der Gemeindearbeit, aber auch von der Geschichte zweier Pastoren, die eine LGBTQ Geschichte haben. Beeindruckende Geschichte und wieder der Hinweis auf die politisch geänderte Lage.
Schließlich besuchen wir eine Ausgründung der First Congregational Church. Eine Gemeinde, die in den 1980ern gegründet wurde. Man sieht es an dem viel weniger romantisierten Kirchenbau. Wir werden herzlich aufgenommen, haben eine angeregte Diskussion über die politische Situation und bekommen sing-along mit einigen Gemeindegliedern. Beim anschließenden Abendessen, werden alle Familienrezepte deutscher Gerichte präsentiert.
Heutzutage werden in Kalamazoo T-Shirts mit dem Aufdruck „Yes, there really is a Kalamazoo“ („Ja, Kalamazoo gibt es wirklich“) verkauft.
Das heutige Stadtgebiet gehörte ursprünglich zum Heimatland der Hopewell-Kultur. Von dieser Besiedlung zeugt heute noch ein Mound im Bronson Park. Die Hopewell-Zivilisation begann sich bereits im 8. Jahrhundert aufzulösen; zu der Zeit, als die ersten europäischen Siedler in der Region eintrafen, lebten dort Potawatomi-Indianer. Gegen Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts hielten sich häufiger Händler in der Region auf, und ab etwa 1820 bestand dort ein regulärer Handelsposten. Während des Krieges von 1812 eröffneten die Briten dort eine Schmiede und ein Gefangenenlager.
Das Übereinkommen von Chicago aus dem Jahr 1821 legte fest, dass das gesamte Gebiet südlich des Grand River zu den Vereinigten Staaten gehören sollte. Das Gebiet um Kalamazoo war jedoch zunächst für das Volk des Potawatomi-Häuptlings Match-E-Be-Nash-She-Wish reserviert, bis es 1827 schließlich ebenfalls an die USA fiel. Im Jahr 1829 baute Titus Bronson schließlich als erster weißer Siedler eine Hütte auf dem heutigen Stadtgebiet. Bronson benannte die Stadt zunächst nach sich selbst. Nachdem er jedoch im Jahre 1836 des Diebstahls eines Kirschbaums für schuldig befunden worden war, wurde sie in Kalamazoo umgetauft.Dennoch sind heute sowohl ein Park als auch ein Krankenhaus nach dem Stadtgründer benannt.
Im Jahre 1838 wurde Kalamazoo als Dorf eingetragen, ab 1893 als Stadt geführt.
Am 27. August 1856 sprach Abraham Lincoln während eines Parteitages der neu gegründeten Republikanischen Partei im Bronson Park, um die Kandidatur von John C. Frémont als US-Präsident und erstem republikanischen Kandidaten zu unterstützen; es war Lincolns einziger öffentlicher Auftritt in Michigan.
1959 entstand mit der Kalamazoo Mall die erste Fußgängerzone der USA, indem ein Abschnitt der Burdick Street für Autos gesperrt wurde.
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